Diploma of Advanced Studies

Curriculum DAS

Aufbauend auf den CAS in Grundlagen der forensischen Wissenschaften kann in zwei weiteren Weiterbildungsjahren ein DAS in einer der folgenden Spezialisierungsrichtungen erworben werden:

 


Forensische Begutachtung (Forensic Expert Assessment)

Fokus: Begutachtung von Straftätern mit Schwerpunkt Gewalt- und Sexualstraftaten.

Ziele: Die Absolventen und Absolventinnen des Schwerpunktes Forensische Begutachtung sind nach erfolgreicher Ausbildung in der Lage, eigenständige komplexe Begutachtungen von Sexual- und Gewaltstraftätern durchzuführen. Dies schliesst profunde Kenntnisse gängiger Diagnose -und Prognoseverfahren mit ein. Ferner sind sie in der Lage, ihre Befunde und die gutachterliche Beurteilung dem Auftraggeber (auch vor Gericht) in allgemein verständlicher Art und Weise zu eröffnen. Die Absolventen und Absolventinnen werden auch befähigt, bisherige Gutachten kritisch zu diskutieren und ihre Schlüsse in die aktuelle Begutachtung einfliessen zu lassen.

Gutachten: Pro Teilnehmer bzw. Teilnehmerin drei komplexe eigenständig erarbeitete Forensische Gutachten, welche nicht in der Supervision vorgestellt wurden, mit unterschiedlichen Diagnose- und Deliktkategorien.
Supervision weiterer Fälle: Gruppen zu vier Teilnehmenden, pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer zwei komplexe und vier einfachere Fälle.
DAS Abschlussarbeit: Forensische Begutachtung mit Schwerpunktvertiefung.

 


Forensische Prognostik (Forensic Risk Assessment)

Fokus: Forensische Prognostik.

Ziele: Die Absolventen und Absolventinnen verfügen nach Ablauf der Ausbildung über profunde Kenntnisse der verschiedenen Prognoseverfahren und deren Anwendung in unterschiedlichen Kontexten (Eingangs-Assessement, Therapie, Vollzugsentscheide im Strafvollzug wie auch im Strafverfahren).

Der Schwerpunkt Prognostik richtet sich somit einerseits an forensische Therapeuten und Therapeutinnen, welche durch die Ausbildung befähigt werden sollen, eigenständige Abklärungen und prognostische Einschätzungen durchzuführen. Ferner richtet sich der Studiengang an Vollzugsspezialisten und Vollzugsspezialistinnen (in der Regel Fallverantwortliche und Sozialarbeitende) , Strafverteidiger bzw. Strafverteidigerinnen und Untersuchungsrichter bzw. Untersuchungsrichterinnen. Die Vollzugsspezialisten und Vollzugsspezialistinnen, Strafverteidiger bzw. Strafverteidigerinnen und Untersuchungsrichter und Untersuchungsrichterinnen sollen befähigt werden, komplexe forensische Einschätzungen (Forensische Therapieberichte und Gutachten) in Auftrag zu geben, zu Verstehen und deren Qualität zu beurteilen. Die interdisziplinäre Zusammensetzung des Schwerpunktes Prognostik (Therapeuten und Therapeutinnen, Strafverteidiger und Strafverteidigerinnen wie auch Strafverfolger bzw. Strafverfolgerinnen und Vollzugsspezialisten bzw. Vollzugsspezialistinnen) ermöglicht es zudem vertiefte Kenntnisse der verschiedenen Disziplinen zu erwerben, um diese für die eigene Tätigkeit nutzbar zu machen sowie den interdisziplinären Diskurs zu stärken.
Prognosefälle: Pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer vier eigenständig erarbeitete Fälle mit Aktenaufbereitung, Gutachten kritisch würdigen, Riskassessment (Prognoseinstrumente, u.a. FOTRES-Anwendung) und Vollzugsplanung.
Supervision: Gruppen zu vier Teilnehmenden, pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer zwei komplexe und vier einfachere Fälle.
DAS Abschlussarbeit: Prognosefallbearbeitung mit Schwerpunktvertiefung.

 

 

Forensische Psychotherapie (Forensic Psychotherapy)

Fokus: Forensische Psychotherapie und deren Qualitätssicherung.

Ziele: Gestaltung der Therapiebeziehung im forensischen Kontext. Evidenzbasierte störungs- und deliktorientierte Therapieverfahren kennen und zentrale Interventionen umsetzen können. Dokumentation von Therapieeffekten und Massnahmen zur Qualitätssicherung forensischer Therapien kennen.

Psychotherapeutische Dokumentationen: Jeder bzw. jede Teilnehmende reicht schriftlich für drei Klienten ein: einen Abklärungsbericht, eine Verlaufsdokumentation der Behandlung und Therapieberichte der Behandlung.
Supervision:  In Gruppen von vier Teilnehmenden werden je die aktuellen Klienten und vertiefend drei komplexe Therapieverläufe vorgestellt.
DAS Abschlussarbeit: Prozessanalyse einer therapeutischen Behandlung mit Vertiefung einer forensischen Fragestellung oder eine theoretische Arbeit zu einem Gesichtspunkt der forensischen Psychotherapie.
 

 

Forensische Vollzugsspezialisierung (Forensic Specialization in Corrections)

Fokus: Case Management und Interdisziplinarität

Ziele: Profunde Kenntnisse über den Justizvollzug sind erarbeitet. Fähigkeiten für die professionelle Gestaltung des anspruchsvollen fachlichen Austausches zwischen den zentralen Akteuren im Justizvollzug sind gestärkt. Fähigkeiten, komplexe Abklärungs- und Verlaufseinschätzungen (z.B. Forensische Gutachten und Therapieberichte) zu verstehen und vollzugsrelevante Schlussfolgerungen (z.B. Vollzugsprogressionen, bedingte Entlassung) daraus abzuleiten, sind vertieft. Fähigkeiten für eine koordinierte und an der Bearbeitung der zentralen, fallspezifisch relevanten, Problembereiche orientierte Fallführung sind gestärkt.
Fallbearbeitungen: Pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer vier Fälle mit Aktenanalyse (Vollzugsakten, Riskassessment (Prognoseinstrumente, u.a. FOTRES) und Vollzugsplanung.
Supervision:  Gruppen zu vier Teilnehmenden, pro Teilnehmerin bzw. Teilnehmer zwei komplexe und vier einfachere Fälle.
DAS Abschlussarbeit: Dokumentierte Fallbearbeitung mit Schwerpunkt Vertiefung oder Bearbeitung einer vollzugsspezifischen Fragestellung mit Praxisrelevanz.

 

 

Der Studiengang wird mit einem Diploma of Advanced Studies UZH in Forensic Science abgeschlossen und ergibt zusammen mit dem CAS 35 ECTS-Kreditpunkte.

 

 

In der Ausschreibung zum DAS/MAS finden Sie alle Informationen des DAS als PDF: DAS_MAS_Ausschreibung_2018-2019